Was ist ADHS?
ADHS – das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom – zählt zu den häufigsten neurologisch-psychiatrischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Weltweit liegt die Häufigkeit laut Studien bei etwa 5 %. Jungen sind rund fünfmal häufiger betroffen als Mädchen. Bei rund zwei Dritteln der betroffenen Kinder bestehen die Symptome auch im Erwachsenenalter weiter.
Per Definition spricht man von ADHS, wenn ausgeprägte Unaufmerksamkeit und Impulsivität – mit oder ohne Hyperaktivität – auftreten, die nicht altersgerecht sind und zu Schwierigkeiten in Schule, Beruf oder im sozialen Umfeld führen. Während Jungen häufig den hyperaktiven Typ („Zappelphilipp“) zeigen, ist bei Mädchen eher die unaufmerksame Form („Träumerin“) verbreitet.
ADHS im Alltag: Herausforderungen und Chancen
Kinder mit ADHS stehen oft vor großen Herausforderungen – sowohl im schulischen als auch im sozialen Bereich. Gleichzeitig zeigen viele Betroffene besondere Stärken wie Kreativität, Musikalität, Hilfsbereitschaft oder ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Frühzeitige Diagnostik und individuelle Unterstützung sind entscheidend, um Begleiterscheinungen wie Lernschwierigkeiten, Depressionen oder soziale Isolation zu vermeiden.
Im Alltag helfen klare Strukturen, liebevolle Konsequenz und positive Motivation. Feste Tagesabläufe, klare Regeln und die Übertragung sinnvoller Aufgaben können das Selbstwertgefühl stärken. Auch eine einheitliche Linie zwischen Elternhaus und Schule ist für die Entwicklung wichtig.
Die Rolle der Ernährung bei ADHS
Neben pädagogischer und ggf. medizinischer Unterstützung spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle. Eine nährstoffreiche Vollwertkost kann die körperliche und geistige Entwicklung positiv beeinflussen. Empfehlenswert sind:
- viel frisches Obst und Gemüse
- Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Kartoffeln
- 2–3 Fischmahlzeiten pro Woche
- möglichst wenig Zucker, Süßstoffe und phosphatreiche Lebensmittel (z. B. Cola, Wurst)
Omega-3-Fettsäuren: Wichtig für Gehirn & Aufmerksamkeit
Besonders interessant im Zusammenhang mit ADHS sind die Omega-3-Fettsäuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure). Diese langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind essenziell für den Aufbau von Zellmembranen – vor allem im Gehirn und in der Netzhaut.
Studien legen nahe, dass Omega-3-Fettsäuren:
- die normale Entwicklung des Gehirns fördern
- die Signalübertragung zwischen Nervenzellen unterstützen
- positive Effekte auf Gedächtnisleistung und Aufmerksamkeit haben können
Hohe DHA-Konzentrationen wurden z. B. in bestimmten Hirnregionen von Versuchstieren gemessen, was auf deren Bedeutung für Gedächtnis und Verhalten hindeutet. Bei Kindern mit ADHS könnten Omega-3-Fettsäuren somit unterstützend wirken – vor allem als Teil eines ganzheitlichen Therapieansatzes.
Nahrungsergänzung bei unzureichender Zufuhr
Da viele Kinder zu wenig Fisch essen, ist die Versorgung mit DHA und EPA oft nicht optimal. In diesen Fällen können hochwertige Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung sein – besonders für Kinder, die sich vegetarisch oder vegan ernähren oder Fisch geschmacklich ablehnen.
Achten Sie bei der Auswahl auf:
- geprüfte Qualität (z. B. aus zertifizierter Quelle)
- altersgerechte Dosierung
- Produkte mit gutem DHA/EPA-Verhältnis
Lassen Sie sich hierzu gerne von uns individuell beraten.
Fazit: Unterstützung durch Ernährung möglich
ADHS ist eine komplexe Störung mit vielen Facetten – aber auch mit vielen Chancen. Eine strukturierte Umgebung, liebevolle Erziehung, individuelle Förderung und eine ausgewogene Ernährung bilden gemeinsam eine starke Grundlage für die gesunde Entwicklung betroffener Kinder. Omega-3-Fettsäuren können dabei ein unterstützender Baustein sein, um die kognitive Leistungsfähigkeit zu fördern.
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