Schilddrüse & Selen: Wie das Spurenelement helfen kann

Warum ist die Schilddrüse so wichtig?

Die Schilddrüse steuert mit ihren Hormonen viele wichtige Vorgänge im Körper – wie den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System oder das Nervensystem. Wenn sie zu wenig Hormone produziert (Schilddrüsenunterfunktion), fühlen sich viele Menschen müde, antriebslos, frieren schnell oder nehmen zu. Oft hilft dann das Medikament L-Thyroxin, um den Hormonmangel auszugleichen.

Welche Rolle spielt Selen dabei?

Selen ist ein Spurenelement, das der Körper nur in kleinen Mengen braucht – aber an vielen Stellen eine große Wirkung hat. Die Schilddrüse enthält besonders viele selenabhängige Enzyme. Diese helfen unter anderem:

• überschüssiges Wasserstoffperoxid abzubauen, das bei der Hormonproduktion entsteht
• die Schilddrüse vor oxidativem Stress zu schützen
• das „Vorratshormon“ T4 in das aktive Hormon T3 umzuwandeln

Das bedeutet: Ohne ausreichend Selen kann die Schilddrüse ihre Aufgaben schlechter erfüllen.

Selen bei Hashimoto – was sagen Studien?

Bei einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis greift das Immunsystem die eigene Schilddrüse an. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde beobachtet, dass eine gute Selenversorgung den Verlauf möglicherweise positiv beeinflussen kann. Die Datenlage ist jedoch nicht eindeutig. Daher sollte eine Ergänzung immer individuell abgestimmt und mit Arzt oder Apotheke besprochen werden.

Wie viel Selen ist sinnvoll?

Die empfohlene Tagesmenge liegt laut Fachgesellschaft bei 60–70 µg Selen. In bestimmten Situationen – etwa bei Hashimoto oder bei unausgewogener Ernährung – kann ein Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.
Wichtig: Eine tägliche Gesamtaufnahme von 200–300 µg Selen sollte nicht überschritten werden.

Fazit: Unterstützung für die Schilddrüse – aber mit Augenmaß

Selen ist ein wichtiger Begleiter der Schilddrüse – vor allem bei der Umwandlung von Hormonen und beim Zellschutz. Eine gezielte Ergänzung kann hilfreich sein, ersetzt aber keine ärztliche Behandlung.